Bierdeckel der Brauerei "Rotes Schloß" Mihla  Vor einigen Wochen veröffentlichte ich einen Artikel über die Brauerei des Roten Schlosses in den "Werratal- Nachrichten". Anlaß war die Anfrage eines Sammlers, der sich erkundigte, ob es denn von dieser Brauerei noch Bierdeckel gäbe. Mir waren solche Exemplare nicht bekannt und daher bat ich die Leser, eventuelle Informationen darüber mitzuteilen. Dies tat Frau Edith Botzum. Im Nachlaß ihres verstorbenen Mannes, des langjährigen Ortschronisten und Heimatforscher Paul Botzum, befand sich tatsächlich ein Bierdeckel der Brauerei Rotes Schloß Mihla. Frau Botzum stellte diesen Bierdeckel dankenswerter Weise für Kopien zur Verfügung und so können wir heute diese seltene Exemplar auch zeigen. Foto einer Bierdeckelvariante auf der Lauterbacher Website(schön, wie sich Arbeit im Web vernetzt) Die Brauerei im Rotschen Schloß, einst von den Herren von Harstall betrieben, wurde 1895 vom Jenaer Arzt Binswanger übernommen. Dieser ließ im Jahre 1912 im Cuxhofgarten eine vollständig neue Brauerei errichten, in der dann das damals recht bekannte Mihlaer Bier entstand. Nachdem Binswanger 1917 Mihla verlassen hatte, wußten die Nachfolger des Geheimrates im roten Schloß mit der Brauerei nicht mehr viel anzufangen. Sicher tat auch die Krisenzeit nach dem I. Weltkrieg ein Übriges und 1921 wurde die Brauerei aufgegeben und das Braurecht nach Eisenach abgetreten. Wie uns der Bierdeckel, der wohl aus der Zeit nach 1918 stammt, zeigt, war die Mihlaer Brauerei mit der Brauerei Wanfried verbunden, vermutlich gab es in Wanfried eine Filiale. Interessant auch die Telefonnummer, die Nr. 9 reichte damals aus, heute gibt es fünfstellige Nummern! Sicher wäre der Bierdeckel einmal eine würdige Leihgabe für ein Mihlaer Museum. Solange wird er bei Frau Botzum gut aufbewahrt. Vielen Dank für diese freudige Überraschung!   Mihla, 29.12.01 - Ortschronist